Wann geheiratet

Die nächsten beiden Kopien in der Bundesarchiv-Akte sind Kopien eines Briefumschlags:

  1. Ernst ist ins Zollhaus umgezogen.
  2. Das Porto für einen Brief war 12 Pfennige.
  3. Das RuSHA bzw. die zuständige Abteilung sitzt nicht (mehr) am Tirpitz-Ufer, wie noch Anfang Oktober, sondern in der Hedemannstraße (das allerdings auch bereits beim Schreiben vom 19.10.). Zur Geschichte der Straße und des Hauses habe ich diese Chronik gefunden.

Ernsts Schreiben ist vom 23. Januar 1936 datiert, es sind also jetzt 2 Monate vergangen.

Betr: Genehmigungsurkunde u Urkunden der Ahnentafeln

Nach erteilter Heiratsgenehmigung vom 22. Nov. 35 bitte ich der Chef des Rasse u Siedlungs-Hauptamtes um Nachsendung der Genehmigungsurkunde, sowie auch um die Urkunden meiner und die meiner Frau Katharina Maier geb. Winter ihrer Ahnentafel da ich die Urkunden zur Ahnentafel zu meiner SS Einh. sowie auch für meine Nachkommen weiterhin gebrauche bitte ich nochmals um baldige Zusendung derselben

Da ist sie wieder, Ernst eigene Schreibweise. Ein langer Satz ohne Punkt und fast ohne Komma.

Also, er will seine Urkunden zurück UND die Genehmigungsurkunde zur Heirat. geheiratet hat er aber schon. Leider fehlen in der Akte sowohl das Antwortschreiben vom 22.11.1935, als auch die Urkunde selbst.

Ob der Vollständigkeit halber oder weil man eine Heirat ohne vorhandene Urkunde überraschend fand, der Sachbearbeiter (Eingang des Schreibens am 24.1.), notiert auf dem Dokument: „Beantworten u Wann geheiratet“.

Es dauert nochmals einen ganzen Monat, bis Ernst endlich seine und Katharinas Urkunden zurück erhält:

Anliegend werden Ihnen die übersandten Urkunden zurückgesandt.

Die Genehmigungsurkunde des Reichsführers-SS ist noch in Bearbeitung. Nach Fertigstellung wird Ihnen dieselbe unmittelbar zugesandt.

Aber wann sie geheiratet haben, dazu steht nichts in der Akte.


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